Unter der Erde erwachte ein Keim,
sprossen zwei Triebe hervor aus dem Kern.
Der eine sogleich nach oben strebte, verließ das Erdenreich,
der andre sich in die Tiefe wand, zu leben in Dunkelheit.
Ein Eichenstamm wuchs stark und fest,
von fern zu sehn sein breit Geäst.
Wurde vergraben mit Erd und Tränen,
hoch auf dem Hügel, Heim toten Fleischs.
Zu mahnen der Gefallenen dort, wo stattfand die blutige Schlacht.
Zur letzten Ehr, gebettet dort
mit Stahl und Roß, im Hügelgrab.
Die Blätter strahlen im Herbstlicht,
wie die Begrabenen, prächtig einst bei der Heerschau.
Doch wenn ein Sturm sich bricht im Geäst,
kehrt wieder das tosen der Schlacht.
Es heult der Wind wie Schmerzgeschrei unzähliger Kehlen,
Kälte schneidet auf der Haut gleich eindringendem Stahl.
Brechendes Holz wie Knochensplittern,
trüb ist die Sicht wie sterbender Blick.
Zweige reißt es fort vom Stamm wie Pfeile von der Sehne,
der Boden nahm das Blute auf wie nun den kalten Regen.
Im verborgnen kriechen dahin, die Wurzeln wie faules Gewürm.
Krallen sich an bleiches Gebein, zerbrechen Speer und Schild.
Die einst edlen Schwerte, fraß roten Rosts.
Unter der Erde, fern jeden Lichts.
Ein stummer Wächter erhaben wie die,
daliegend unter der Erd.
credits
from Unter der Erde,
released January 18, 2010
Recorded by Stephan Kahle and Helion Studios Munich. Produced by Helion Studios. Mastered by René Berthiaume.